Prof. em. Dr. Heinz Brüggemann
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Nach meiner Emeritierung (Herbst 2008) habe ich meine Arbeit sowohl in der Benjaminforschung als auch zu Kultur und Ästhetik der Moderne seit der Sattelzeit (1750 – 1830) fortgesetzt. Mit einem vergleichenden Essay zu Louis Aragons und Walter Benjamins ‚Passagen’, der sich zumal der Metaphorik des Unterseeischen und der antizipierten Ruine widmet (s. im Erscheinen begriffene Publikationen), bin ich beteiligt an dem Band über ‚Architektur und literarische Imagination’ im Rahmen des großen Projekts ‚Bildkritik’ der Universität Basel. Neuere Forschungsprojekte gelten besonders der Vielheit als einem Prinzip und Problem der Moderne, damit zumal dem problematischen (und hochaktuellen) Verhältnis von Universalität und Differenz. Ende März 2009 habe ich gemeinsam mit Frau Prof. Dr. Sabine Schneider vom Deutschen Seminar der Universität Zürich einen u.a. durch den Schweizer Nationalfonds, die Hochschulstiftung der Universität Zürich und die Leibniz Universität Hannover geförderten internationalen und interdisziplinären Kongress über das Thema ‚Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen: Formen und Funktionen von Pluralität in der ästhetischen Moderne’ veranstaltet. Der Band mit den Tagungsbeiträgen ist im Herbst 2010 erschienen (s. Publ.). Mit ihm wird die kritische Revision eines lange dominanten Diskurses über die ästhetische Moderne unternommen, der sie auf absolute Zeitgenossenschaft, Innovation und Einstimmigkeit festzulegen suchte. Dagegen wird hier Vielheit als eigentliches Prinzip und kultureller Motor der ästhetischen Moderne herausgestellt; sie hat ihren Grund im Wandel geschichtlicher Erfahrung in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, die mit dem Theorem der Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen auch die Verzeitlichung der Einbildungskraft reflexiv in den Blick bekommt und damit die perspektivische Pluralität einander überlagernder kultureller Sprechweisen/Stile im (raum-bildlichen) Synkretismus. Die damit vorerst erschlossenen Problemstellungen kann ich weiterverfolgen in dem Projekt: "Zeit und Darstellung. Ästhetische Eigenzeiten in der polychronalen Moderne", das die Forschungsstelle Europäische Romantik der Friedrich-Schiller-Universität Jena auf den Weg gebracht hat. Auf dem DFG-Rundgespräch über das Thema: "Erfahrungswandel. Zur Problemgeschichte der Verzeitlichung am Anfang der Moderne", das vom 14. - 16. September 2011 an der Friedrich Schiller Universität Jena, Forschungsstelle Europäische Romantik, stattgefunden hat, habe ich am 14.9. den Abendvortrag gehalten, zum Thema "Die Verzeitlichung der Einbildungskraft: Ästhetisches Zeitbewusstsein in der Moderne".